Neuigkeiten von der “Fracking-Front”
Die grössten Schiefergasvorkommen in Europa befinden sich in Polen und Frankreich. Bulgarien und Frankreich besitzen nach wie vor ein striktes Frackingverbot. Deutschlands Koalitionsregierung Merkel/Gabriel möchte die umstrittene Gasförderung möglich machen, obwohl die Mehrheit ihrer Wähler dagegen ist. Siehe dazu den Spiegel-Artikel vom 18.05.2015: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fracking-spd-und-unionsanhaenger-laut-umfrage-fuer-verbot-a-1034215.html
Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, kurz acatech, finanziert sich durch eine institutionelle Förderung durch den Bund und die 16 Bundesländer sowie durch Spenden und projektbezogene Drittmittel. Die BLK (Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung) würdigte das Konzept von acatech als überzeugende Grundlage für die Arbeit einer unabhängigen, national agierenden Akademie. Waren es in der Vergangenheit nicht gerade Spender und Investoren, welche die Unabhängigkeit zu korrumpieren verstanden? Weiteres zur Debatte im Spiegel-Artikel vom 05.06.2015: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fracking-regierungsberater-werben-fuer-das-projekt-a-1037249.html
Auch in der Schweiz gibt es Bestrebungen, Schiefergas zu fördern. Die Erschliessung von Bodenschätzen, also auch von Erdgas, ist in der Schweiz Sache der Kantone. Die Frage, ob das Grundwasser die Kantonsgrenzen ‘respektiert’, bleibt bis heute unbeantwortet ;-(. Infos bieten folgende Artikel: http://www.nzz.ch/schweiz/sessionen/fracking-staenderat-gegen-eingriff-des-bundes-am-bodensee-1.18503496 vom 16.3.2015 und http://www.greenpeace.org/switzerland/de/News_Stories/Magazin/2013-Magazin/Fracking/ vom 16.5.2014
In den USA wird das Fracking von der Regierung unter Obama stark gefördert. Die Environmental Protection Agency (deutsch Umweltschutzbehörde) oder kurz EPA bzw. USEPA sollte als unabhängige Behörde die Umwelt und die menschliche Gesundheit schützen. Ob das im derzeitigen “Schieferrausch” noch gelingt, ist mehr als fraglich. Mehr dazu (leider nur englisch): http://ecowatch.com/2015/06/05/epa-fracking-contaminates-drinking-water/2/ vom 5.6.2015
Den Schätzungen zufolge verfügt China über die größten Mengen an technisch förderbarem Schiefergas. Danach kommen Argentinien, Algerien, die USA und Kanada. Beim Schieferöl verfügt Russland über die größten technisch förderbaren Ressourcen. Danach kommen die USA, China, Argentinien und Libyen. Eine weltweite Uebersicht geben die Karten der Arte-Redaktion: http://ddc.arte.tv/unsere-karten/schiefergas-eine-energiegeografische-wende-2-2